Subsprachen im Englischen – So finden Sie die richtige Variante für Ihre Texte

Sie haben sich entschieden, bestimmte Texte für Ihr Unternehmen übersetzen zu lassen, bereits die verschiedenen Sprachen festgelegt und sich an ein Übersetzungsbüro Ihres Vertrauens gewandt. Dort werden Sie gefragt, welche Subsprache Sie für die englischen Übersetzungen Ihrer Materialien wünschen. Entscheiden Sie sich für britisches Englisch oder doch für amerikanisches? Gibt es eventuell noch weitere Möglichkeiten? Müssen Sie sich überhaupt entscheiden? Auf diese und weitere Fragen wird im folgenden Artikel eingegangen.

Zu Beginn hilft es, sich zu vergegenwärtigen, welche Varianten möglich sind, sodass Sie eine fundierte Entscheidung treffen können. Da sich das Englische im Laufe der Jahre in den verschiedenen Ländern weiterentwickelt hat, sind Subsprachen entstanden, die sich zum Teil erheblich voneinander unterscheiden. Es gibt beispielsweise das neuseeländische Englisch, das australische Englisch oder das kanadische Englisch. Die bekanntesten und bedeutendsten Varianten sind jedoch die britische und die amerikanische. Doch worin genau unterscheiden sich diese?

Ein Punkt, der direkt ins Auge fällt, ist die Rechtschreibung. So wird im US-Englischen in bestimmten Wörtern das „u“ weggelassen – Sie treffen in amerikanischen Texten auf die Schreibweise „color“, während im Britischen die Variante „colour“ verwendet wird. Relevant in diesem Kontext ist auch die abweichende Verwendung von „z“ und „s“ sowie „-re“ und „-er“. In amerikanischen Texten finden Sie Wörter wie „personalization“ und „center“, während in britischen „personalisation“ und „centre“ geschrieben wird.

Neben diesen verschiedenen Schreibvarianten gibt es auch in der Grammatik unterschiedliche Variationen. So werden die Zeitformen nicht immer deckungsgleich verwendet und auch im Gebrauch einiger Verben unterscheiden sich die Subsprachen. Ein bekannter und bedeutender Unterschied ist zudem die voneinander abweichende Datumsschreibweise. Wird hier nicht genau auf die korrekte Form geachtet, kann das schnell zu Missverständnissen führen.

Besonders relevant ist auch der Wortschatz, der sich zum Teil erheblich unterscheidet. Der Blinker eines Fahrzeugs beispielsweise wird im britischen Englisch mit „indicator“ übersetzt, im amerikanischen hingegen mit „turn signal“. Eine Warteschlange in England wird als „queue“ bezeichnet, in Amerika jedoch als „line“. 

Auch Sprichwörter, geläufige Redewendungen und Formulierungen sind in den Subsprachen nicht deckungsgleich. Dabei handelt es sich genau um die Aspekte, die einen Text lebendig machen, die dazu führen, dass Menschen sich angesprochen fühlen, sich für ein Produkt begeistern oder sich später an eine Marke erinnern. Wird nicht auf die richtige Subsprache geachtet, kann dies dazu führen, dass ein Text als schwer lesbar, sonderbar oder im schlimmsten Fall als unverständlich wahrgenommen wird. 

Diese Beispiele verdeutlichen, dass es keineswegs irrelevant ist, welche Subsprache für eine Übersetzung gewählt wird. Doch welche Variante ist die richtige für Ihre Texte? Dazu sollten Sie zunächst überlegen, wo sich Ihr Zielmarkt befindet. Auf welche Länder konzentrieren Sie sich? Hilfreich in diesem Kontext ist auch der Blick auf die Hauptkonkurrenten. Welche Subsprache verwenden diese? Können Sie sich hier eventuell orientieren oder möchten Sie sich bewusst abgrenzen? Wenn Sie vor allem auf dem britischen oder amerikanischen Markt unterwegs sind, fällt die Entscheidung leicht und wir empfehlen die jeweils passende Subsprache. Sonst gilt die Regel: Für alle Länder, die zum Commonwealth gehören, bieten sich Übersetzungen ins britische Englisch an, für alle anderen Länder eher ins amerikanische Englisch. Eine Ausnahme ist natürlich, wenn Sie genau wissen, dass Ihre Texte beispielsweise nur ein australisches Publikum ansprechen sollen. In diesem Fall sollte die Wahl auf australisches Englisch fallen, um die Leserinnen und Leser bestmöglich zu erreichen. 

Damit alle Eigenheiten der jeweiligen Sprachvariante korrekt verwendet werden, ist es wichtig, dass nur Muttersprachler und Muttersprachlerinnen übersetzen (Lesen Sie hierzu gerne unseren Blog-Artikel Warum Muttersprachler). Diese wählen die passenden Bezeichnungen und lassen an den entsprechenden Stellen typische Formulierungen oder Redewendungen einfließen. So wird sichergestellt, dass der Text den Leser oder die Leserin direkt anspricht.

Eventuell haben Sie auch schon einmal vom internationalen Englisch (unter anderem auch „World English“, „Globish“ oder „Common English“ genannt) gehört und überlegen, ob diese Variante eine Möglichkeit für Ihre Übersetzungen wäre. Dabei handelt es sich um eine vereinfachte Mischung aus dem britischen und amerikanischen Englisch. Sätze werden verkürzt, der Wortschatz ist geringer und es wird auf eine neutrale Ausdrucksweise geachtet, Redewendungen werden bewusst vermieden. So soll garantiert werden, dass möglichst viele Menschen, vor allem auch Nicht-Muttersprachler, die Texte verstehen und es nicht zu Missverständnissen kommt. Im internationalen Kontext ist diese Variante zur reinen Informationsweitergabe eine interessante Alternative. Für Marketingtexte, die Menschen jedoch auch auf einer emotionalen Ebene ansprechen sollen, ist das internationale Englisch hingegen nicht geeignet.

Sie sind noch unsicher, welche Subsprache für Ihr Unternehmen und für Ihre Texte die richtige ist? Dann sprechen Sie uns gerne an.